In den letzten 15 Jahren hat sich in der Schweiz ein sogenannter „Swissness-Trend“ abgezeichnet. Dieser beschreibt das stark steigende Interesse der Schweizer Bevölkerung an heimischen Produkten.
Vorteile für den Handel und die Konsumenten
Dieser Swissness-Trend schlägt sich auch in den Verkaufszahlen deutlich nieder. Nicht nur im Einzelhandel werden immer mehr heimische Produkte angeboten. Viele Schweizer kaufen auch im Internet heimische Produkte ein. Regionale Produkte werden nicht nur in einer bestimmten Region verkauft, sondern umfassen das gesamte Land. Geschätzt werden bei heimischen Produkten vor allem die Nachvollziehbarkeit ihrer Herkunft sowie die hohe Qualität. Bei den regionalen Produkten nehmen die Konsumenten einen Preis in Kauf, der bis zu 20 Prozent höher sein kann als der durchschnittliche Verkaufspreis. Am größten ist diese Spanne bei Käse. Früchte und Gemüse werden jedoch meist zu günstigeren Preisen bevorzugt.
Rund vier Prozent der gesamten Lebensmittelprodukte sind regionale Produkte. Diese regionalen Produkte werden jedoch stärker nachgefragt als biologische Erzeugnisse. In den nächsten Jahren erwartet man in der Schweiz eine zusätzliche Verstärkung dieses Trends. Bei der Vermarktung der einzelnen Erzeugnisse spricht man die Vorteile der regionalen Produkte deutlich an. Kürzere Transportwege sind umweltschonend und die Verwendung heimischer Rohstoffe garantiert stets für höchste Qualität.
Durch den Tourismus wird auch die Bekanntheit regionaler Produkte wesentlich verstärkt. Viele lernen regionale Spezialitäten erst im Rahmen ihrer Ferien kennen.
Nachhaltigkeit ist gefragt
Die Universität Zürich hat bereits 2015 in einer Studie erhoben, welche Trends sich bei den Schweizer Konsumenten abzeichnen. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass sich immer mehr Konsumenten bei ihren Kaufentscheidungen für das Thema Nachhaltigkeit interessieren. Produkte, die umweltfreundlich produziert werden, scheinen bei den Schweizern sehr beliebt zu sein. Sogenannte Ökoprodukte stehen bei den heimischen Konsumenten daher hoch im Kurs. Doch genau dieser gesteigerte Bedarf an Lebensmitteln und Produkten, könnte nach Meinung der Forscher auch einen gegenteiligen Effekt zeitigen. Die verstärkte Nachfrage belaste auch die Umwelt stärker.